Ein Dacia für alle Fälle
Wohl keine Marke steht so für gute Deals wie Dacia. Seit den 2000ern haben sich die Rumänen auch abseits des Preisbrecher-Images einen Namen gemacht.
Roland Düringer sagte einst, wenn man zu einem Date fährt, solle man das doch bitte nicht mit einem Luxusauto, sondern mit einem Dacia Logan tun. Dann ist sichergestellt, dass die Herzdame nicht allzu oberflächlich ist. Dieser Witz ist nicht wirklich gut gealtert, auch, weil Dacia mittlerweile einfach richtig gute und auch mehr als ansehnliche Autos anbietet. Vom kleinen City-Flitzer bis zum großen Siebensitzer.
Von den sechs erhältlichen Dacia-Modellen behandeln wir hier das jeweilige Ende der Fahnenstange: den größten und den kleinsten Dacia. Letzterer ist auch das günstigste Elektroauto am heimischen Markt. Alle Boni mit einberechnet kostet der Spring in der gar nicht so nackerten Basis exakt 13.590 Euro. Der Preis ist also schon einmal super. Aber Dacia kann eben mehr, als einfach günstig zu sein. Dementsprechend schaut der Spring auch von außen nicht nach automobiler Verzichtserklärung aus.
Besonders die Betonung der, eigentlich nicht vorhandenen, Breite fällt auf. Die waagerechten Linien und die weit außen positionierten Scheinwerfer verhelfen dem nicht einmal 1,6 Meter schmalen Spring zu einem stattlichen Auftritt. Schlau ist, die Stoßstange wird ihrem Namen gerecht. Geschützt wird sie von individuellen Stickern, die bei Kratzern ganz einfach ausgetauscht werden können.

Der neue Spring unterscheidet sich deutlich vom lieblich, rundlichen Vorgänger und setzt auf klare Kante. Unterhalb des waagerechten Grills finden sich individuelle Sticker, die nach Lust und Laune getauscht werden können.
Nehmen und geben
Innen schaut man serienmäßig auf digitale Armaturen, optional dagegen sind die Kupferelemente. Der Innenraum ist zwar zweckmäßig eingerichtet, aber trotzdem modern. Das passt zum kleinen Stromer, wie auch die Batteriegröße. Mit 26,8 Kilowattstunden ist der Akku so dimensioniert, dass man damit gut 220 Kilometer weit fahren kann. Erwähnenswert dabei ist, dass der Durchschnittseuropäer täglich nur rund 37 Kilometer unterwegs ist. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37 km/h wohl gemerkt. Auch die toppt der Spring mit einem Top-Speed von 125 locker. Ein großer Pluspunkt der kompakten Batterie ist ihr niedriges Gewicht, das den Spring als wohl einziges, vollwertiges Elektroauto weniger als eine Tonne wiegen lässt. Maximal kann man den Spring mit 30 Kilowatt laden, was 45 Minuten auf 80 Prozent entspricht. Aber das Leben ist ein Nehmen und Geben, darum kann der Spring, dank Vehicle-to-Load-Funktion, Strom an externe Verbraucher abgeben.
Faszinierend ist die Raumausnutzung des hübschen Spring. Mit einer Länge von nur 3,7 Metern passt er perfekt in die Innenstädte und zur dort herrschenden Parkplatznot. Trotzdem bietet er einiges an Platz. Zur Not auch für vier 1,85 Meter große Erwachsene mit jeweiligem Wochenendgepäck. 305 Liter Kofferraum sind ehrenwert.

Der Bigster ist, wie der Name vermuten lässt, der größte Dacia. Selbstbewusst setzt sich das rumänische Flaggschiff an die Spitze des Dacia-Portfolios. Das wird nicht nur private Kunden freuen, auch als Flottenfahrzeug wird er definitiv seinen Markt finden.
Da kommt etwas Großes
Am anderen Ende des Dacia-Portfolios macht sich der neue Bigster breit. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sein Name ist Programm. Mit knapp 4,6 Metern ist er der größte Dacia aller Zeiten. Optisch ist er ganz klar ein Vertreter der aktuellen Dacia-Designsprache. Waagerechte Linien, coole Details, gefälliges Gesamtkonzept. Der Bigster dürfte auch der komfortabelste aller Dacias werden. Durch den mit 2,7 Meter recht langen Radstand wird das SUV nicht nur besonders satt und ruhig auf der Straße liegen, auch die Platzverhältnisse erreichen bisher ungeahnte Verhältnisse. Das beim Topmodell serienmäßige, 1,2-Meter lange Panoramaglasdach verstärkt den Eindruck nochmal.
Der Topmotor ist der 155 PS starke Hybrid. Angenehm ist, dass sich der Vollhybrid selbst lädt. So ist man zumindest im Stadtverkehr gut und gerne 80 Prozent der Fahrdistanz rein elektrisch unterwegs, ohne von Ladeinfrastruktur abhängig zu sein. Der neue Dacia Bigster ist natürlich auch günstig. Ab 23.990 Euro sitzt man in einem geräumigen SUV, das alle Stückerln spielt. Fesches Design gibt’s natürlich oben drauf. Und mit diesem Preis-Leistungs-Verhältnis lässt Dacia die Konkurrenz alt aussehen.