Skurriles Golden Sahara Fahrzeug
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Skurriles aus der Autowelt - Teil 1

So glatt und perfekt die Autowelt scheint, so absurd sind auch ihre Erfindungen, Patente und in die Realität umgesetzte Ideen. Einige davon haben einst sogar den Weg aus dem Designerkopf, in die Produktion und bis über den Verkaufstisch geschafft. Da Fakten wie diese immer interessante Schmankerln am sonntäglichen Stammtisch sind, haben wir hier einige für Sie zusammengefasst.

Horsey Horseless

Als die Autoindustrie noch ihre ersten Gehversuche wagte, gab es einen Mann, der nicht nur an die Zukunft der vier Räder dachte, sondern auch an das Wohlergehen der bis dato die Straßen dominierenden Pferde. Der Name des Mannes war Uriah Smith und seine Erfindung das Horsey Horseless. Klingt interessant, ist es auch. Denn das pferdelose Vehikel war eine Vorrichtung in Form eines Pferdeoberkörpers, der an der Front eines Wagens angebracht wurde. Sinn und Zweck der Vorrichtung war es, die Pferde nicht zu verschrecken und sie an die neuen vierrädrigen Fahrzeuge zu gewöhnen. Ob Horsey Horseless jemals gebaut wurde, ist nicht belegt, wäre aber durchaus spannend gewesen.

Skurriles Horsey Horseless

Horsey Horseless sollte den Pferden der damaligen Zeit ein vertrautes Gefühl geben, dass ein Kollege aus der Tierwelt und nicht ein Auto die Straßen beherrscht.

„Golden Sahara“

Spannend in der Anwendung wäre auch die Erfindung des Reifenherstellers Goodyear gewesen, der Anfang der 60er-Jahre leuchtende Reifen erfand. Die Idee dahinter war es, Reifen auch bei Schlechtwetter zu erkennen. Auch die mitkutschierten Damen sollten ihren Vorteil von den Reifen haben: Sie hatten Licht, um ihren eventuell verrutschten Strumpf wieder zu befestigen. Zum Leuchten brachte die Reifen keinesfalls radioaktives Material, sondern ein synthetischer, halbtransparenter Gummi, der von innen mit Glühbirnen beleuchtet wurde. Befestigt war der Reifen übrigens an einem Auto namens „Golden Sahara“. Dieses besaß eine radarunterstütze Bremse zur Unfallverhinderung und konnte somit beinahe autonom fahren. Das Auto, welches für kurze Zeit verschwunden war, ist in den Klairmont Kollections in Chicago zu bewundern.

Skurriles Golden Sahara Reifen

Durch den von Goodyear erfundenen, halbtransparenten Reifen sollte bei Schlechtwetter das Fahrzeug besser zu erkennen sein.

Brooks Walker „Fifth Wheel“

Ein weitaus zweckdienlicherer Reifen wäre das fünfte Rad am Wagen gewesen. Dieses sollte bei Einparkmanövern hilfreich sein, indem der fünfte Reifen, der im Kofferraum des Autos versteckt war, abgesenkt wird und mit seiner rechtwinkligen Stellung eine seitliche Bewegung ermöglichen sollte. Führerscheinneulinge, aber auch schwer gestresste Menschen, hätten daran ihre Freude gehabt, denn der Einparktest sollte dadurch um neun Sekunden verkürzt werden. Rädelsführer war damals die Firma Firestone in Zusammenarbeit mit dem Erfinder Books Walker, der den Reifen auf ein beliebtes Cadillac Modell montieren ließ. Damals scheiterte dieses Vorhaben jedoch an der Platznot, denn das fünfte Rad nahm fast den ganzen Platz im Kofferraum ein und wurde somit nie produziert.

Cineasten

Für Cineasten hatte Ford etwas ganz Spezielles geplant, und zwar einen Videoprojektor in der Hecklappe des Autos. Gerade während Corona-Zeiten wäre diese Erfindung fantastisch gewesen, um das ultimative Kinofeeling nachzustellen. Diese Vorrichtung hätte so funktioniert, dass bei geöffneter Heckklappe die Bilder vom Fahrzeug aus auf eine weiße Wand projiziert werden und so vom alten Klassiker bis hin zu Sportveranstaltungen alles angeschaut werden könnte. Fehlen nur noch das Popcorn und eine gemütliche Sitzmöglichkeit.

Skurriles Ford Heckklappen-Kino

Ford wollte mit seinem Patent sicher vielen Kinobegeisterten eine Freude machen. Leider fand das Patent nie seinen Weg in die Umsetzung.