Der Volkswagen Polo feiert seinen 50er
Er verkörpert die moderne Interpretation des Volkswagens – kompakt, robust und vor allem: erschwinglich. Seit 1975 läuft der Volkswagen Polo vom Band und beweist dabei, wie vielseitig dieser kleine Begleiter sein kann.
Über 20 Millionen verkaufte Exemplare sprechen für sich – der Polo macht Mobilität für alle zugänglich. Damit erfüllt er seine Aufgabe mehr als nur erfolgreich. Schließlich ist er die logische Weiterentwicklung nach dem Käfer. VW hat in den 70ern zwar auch Modelle wie Golf oder Passat im Angebot, doch keiner ist so leistbar wie der Polo. Und deshalb hat fast jeder eine persönliche Erinnerung, in der ein Polo vorkommt.
Sein Debüt feiert der Polo im Jahr 1975, ein Jahr nach dem Audi 50, auf dem er basiert. Mit seinem klaren, sympathisch wirkenden Design und der spritzigen Agilität, die vor allem seinem geringen Gewicht zu verdanken ist, gewinnt er schnell die Herzen der Menschen. Schon zwei Jahre später folgt eine Stufenheck-Variante: der Derby. In der zweiten Generation wird daraus der "Polo Stufenheck", ab 1995 dann der "Polo Classic".

Der Ur-Polo: Klein und leistbar. Der Polo der ersten Generation verkörpert Mobilität für jedermann wie kein zweiter.
Mit jeder neuen Generation macht der Polo einen deutlichen Schritt nach vorn. 1981 betritt der Polo II die Bühne und sorgt mit der Sonderserie Coupé GT G40 für Furore. 115 PS in einem Kleinwagen? Für die damalige Zeit eine echte Ansage. Doch das ist längst nicht alles: Auch ein außergewöhnlicher Prototyp mit Heckmotor entsteht – der Polo II Sprint. Sein Vorbild? Natürlich der legendäre VW Käfer. Unter der Haube arbeitet jedoch ein Boxermotor aus dem Transporter Caravelle, kombiniert mit einer Prototyp-Version des späteren G-Laders. Das Ergebnis sind satte 156 PS.
Optisch sorgt der Polo Sprint ebenfalls für Aufsehen. Die rotmetallic lackierte Karosserie wird durch ein markantes Aerodynamikpaket und großzügige seitliche Lufteinlässe betont, über die der Motor mit Frischluft versorgt wird. Die Wasserkühlung sitzt – wie beim Serienmodell – klassisch vorne unter der Haube. Außerdem findet man hier den Kraftstofftank und das Notrad.

Der Polo Sprint: Ganz im Stil des Käfer-Vorbilds sorgt eine doppelflutige Auspuffanlage mit je einem Endrohr links und rechts nicht nur für einen sportlichen Look, sondern auch für einen beeindruckenden Sound.
Safety first
Die dritte Generation setzt dann neue Maßstäbe bei der Sicherheit. Sie gehört zu den ersten Fahrzeugen ihrer Klasse, die serienmäßig mit Airbags ausgestattet sind. 1998 dürfen sich GTI-Fans freuen – der Polo bekommt endlich eine Leistungsspritze. Und dann ist da noch der Harlekin: Eigentlich nur als bunter Hingucker für Autohäuser gedacht, wird er zum Überraschungserfolg. Die schrille Kombination aus Chagallblau, Flashrot, Pistaziengrün und Ginstergelb kommt so gut an, dass sich über 3.800 Stück verkaufen – obwohl das nie geplant war. Ebenfalls auf Basis der dritten Generation erscheint 1997 der Polo Variant – ein echtes Platzwunder unter den Kleinwagen. Mit umgeklappter Rückbank schluckt er bis zu 1.250 Liter Gepäck.
Auch in den Folgejahren stehen Sicherheit und Erschwinglichkeit ganz oben. 2002 kommt der Polo IV mit Front- und Seitenairbags, Servolenkung und ABS – alles serienmäßig. Und dann, die Sensation: der Polo als Cabriolet. Auf der IAA 2007 scheint dieser Traum endlich wahr zu werden. Doch die Hoffnung währt nur kurz, denn das Polo GTI Cabriolet bleibt eine Studie und geht nie in Produktion. Das Osnabrücker Traditionsunternehmen Karmann zeigt mit dem Fahrzeug seine Expertise im Cabrio-Bau: z-förmig faltbares Stoffverdeck ohne störende Verdeckkästen oder Gestängeklappen, umklappbare Rücksitze, große Heckklappe und sogar ein integriertes Glas-Schiebedach. Die Heckscheibe lässt sich separat öffnen – ein geniales Detail.

Der Polo R WRC: Eines der wohl erfolgreichsten Rallye-Autos jemals. Sébastien Ogier gewinnt damit die WRC viermal in Folge.
Der Polo V bringt digitale Innovationen und lässt nicht nur Technikfans aufhorchen. Auch Motorsportfreunde kommen durch ihn auf ihre Kosten: Die WRC-Version dominiert die Rallye-Weltmeisterschaft vier Jahre in Folge. Der Polo wird zur echten Legende auf Schotter und Asphalt – und das weltweit.
Technologieträger
2017 bringt die sechste Generation frischen Wind in die Kleinwagenklasse. Dank der MQB-Plattform überzeugt der neue Polo mit präziser Fahrdynamik, modernen Sicherheitsfeatures und cleverer Vernetzung. Und mit dem Facelift 2021 legt er noch nach: digitaler, innovativer und überraschend hochwertig. Systeme, die man sonst nur aus der Oberklasse kennt, machen ihn heute zu einem echten Technologieträger im Kompaktformat.