Mercedes-Benz erfindet den CLA neu
Frischer Wind ist nicht nur ein Zeichen, dass der Sommer vorbei ist. Nein, ebenjener weht Anfang der 2010er Jahre durch die Hallen von Mercedes-Benz. Denn die Marke ist bekannt für Luxus, Perfektion, Stil.
Für jugendliches Design hingegen steht der Stern nicht wirklich. Bis die neue A-Klasse und vor allem ihr stylischer Bruder, der CLA, in den Schauräumen steht. Jung, hübsch, dynamisch – das sind Mercedes für alle, außer für Hutträger. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Bis zum Generationswechsel 2019 hat Mercedes 750.000 CLA hergestellt. Und jetzt folgt die dritte Generation. Größer, nachhaltiger und natürlich auch elektrischer.
Gottlieb Daimlers Spruch „Das Beste oder nichts“ gilt auch für den CLA, denn hier verbaut Mercedes die Antriebstechnik des Vision EQXX. Dieser war ein Versuchsträger, der gezeigt hat, wie effizient ein Elektroauto sein kann, wenn man jeden Baustein mitdenkt: Aerodynamik, Batterie, Antrieb, Materialien, Kühlung. Der EQXX erreicht einen Stromverbrauch von teils unter 9 kWh/100 km auf langen Strecken, einen Luftwiderstandsbeiwert von etwa 0,17 und eine Gesamtwirkungsgrad-Quote von 95 Prozent. Vom Akku bis zu den Rädern. Der CLA schafft hier eine Quote von 93 Prozent, was der tropfenförmigen Studie dann doch sehr nahe kommt.
Das Vorbild des CLA, zumindest aus technischer Sicht, ist der EQXX. Mit einer Reichweite von über 1.000 Kilometern mit einer einzigen Batterieladung und einem Energieverbrauch von weniger als 10 kWh pro 100 Kilometern ist er unfassbar effizient.
Schnell voll!
Wie der EQXX arbeitet der CLA mit einer 800-Volt-Architektur, die nicht nur Ladeverluste reduziert, sondern vor allem ultraschnelle Ladezeiten erlaubt. Wer unterwegs an einer entsprechend leistungsfähigen Station stoppt, kann den Akku in rund 22 Minuten von 10 auf 80 Prozent füllen. In der Praxis bedeutet das, dass man in nur zehn Minuten Energie für mehr als 300 Kilometer nachlädt. Insgesamt schafft der Benz bis zu 792 Kilometer nach WLTP mit einer Akkuladung. Der CLA ist also ein Langstrecken-Reiseauto, ganz im Stile historischer Sternträger.
Die Ladeplanung übernimmt das Auto übrigens fast von selbst. Das Navigationssystem sucht nicht nur die nächstgelegenen Ladepunkte aus, sondern filtert sie auch nach den persönlichen Vorlieben des Fahrers: von Bezahlsystem über Verfügbarkeit bis hin zur Ladeleistung. So wird jede Strecke zum stressfreien Erlebnis und unnötige Umwege oder Wartezeiten gehören der Vergangenheit an.
Auch beim Klima zeigt der CLA, was moderne Elektromobilität kann. Für die Vortemperierung des Akkus und die angenehme Klimatisierung im Interieur sorgt eine sogenannte Multi-Source-Wärmepumpe. Anders als klassische Systeme arbeitet sie ohne den Umweg über einen Wasserkreislauf und kombiniert gleich drei Energiequellen: die Abwärme des elektrischen Antriebs, der Batterie und der Umgebungsluft. Das Ergebnis: rund ein Drittel Energieersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Techniken.
Der neue Mercedes GLC mit EQ Technologie schafft über 700 Kilometer mit einer Akkuladung. Mit maximalem Komfort. Die Airmatic-Luftfederung schluckt Schlaglöcher, als wären sie Luftpolster, und die Ambientebeleuchtung zaubert Stimmung. Sicherheits- und Assistenzsysteme übernehmen die unangenehmen Aufgaben.
Geht auch mit Sprit
Auch wenn die Elektromobilität ihren Durchbruch in den Massenmarkt bereits geschafft hat, bieten die Stuttgarter den CLA parallel auch als Hybrid an. Sicher ist sicher. Der neue Hybridantrieb setzt auf einen 48-Volt-Generator, clever ins Getriebe integriert und gekoppelt mit einer geschmeidigen Achtgang-Automatik. Die kleine E-Maschine liefert dabei noch einmal kräftige 20 kW Extra-Power. Ideal, um den Verbrauch zu senken und den Sprint aus dem Stand etwas sportlicher zu gestalten.
Der Akku fasst kompakte 1,3 kWh, in der Stadt reicht das locker für ein paar kurze elektrische Touren. Und wer’s gern segelnd angehen lässt, darf bis 100 km/h rein elektrisch cruisen. Auch der 1,5-Liter-Benziner ist kein Langweiler: Er arbeitet nach dem sparsamen Miller-Cycle und die Kolbenlaufflächen sind speziell beschichtet, damit die Reibung minimal bleibt.
Egal ob Strom oder Sprit: Beide Antriebsvarianten teilen sich den Innenraum. Das Cockpit ist geprägt von einem rahmenlosen Display, das sich über die gesamte Breite des Armaturenbretts erstreckt. Dieser sogenannte MBUX Superscreen kombiniert ein 10,25-Zoll-Instrumentendisplay mit einem 14-Zoll-Multimedia-Display und optional einem weiteren 14-Zoll-Display für den Beifahrer.
So entsteht ein nahtloses, futuristisches Cockpit, das den Fahrer in den Mittelpunkt stellt. Für zusätzlichen Komfort sorgt die Ambientebeleuchtung mit 64 Farben, die je nach Stimmung angepasst werden kann. Apropos Komfort: Durch die aufwändige Dämmung entsteht eine Geräuschkulisse, die de facto nicht wahrnehmbar ist. Also ist der CLA doch ein Benz alter Schule. Zumindest irgendwie.