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Rallymonster für Zuhause

Der neue Toyota GR Corolla

Beim Corolla denkt man im ersten Moment an einen konservativen Kompaktwagen aus dem Fernen Osten. Fügt man diesem Namen aber noch zwei unscheinbare Buchstaben hinzu, wird aus einem konventionellen Corolla eine wildes Rallymonster!

Der Toyota Corolla auch auf

Bevor wir uns aber diesem Rallymonster widmen, sollten wir kurz auf die besagten Buchstaben eingehen. GR ist die magische Formel, die aus einem Toyota einen Rennwagen für die Straße zaubert und steht für Gazoo Racing. Angefangen hat es als Akio Toyoda (CEO von Toyota), unter dem Alias „Morizo“, mit einigen eingeschworenen Mitarbeiten in 2007 am 24h Rennen des Nürburgrings teilnahm. Mit einem überschaubaren Budget und 2 gebrauchten Toyota Altezzas, welche man bei uns unter der ersten Generation des Lexus IS kennt, gelang es dem inoffiziellen Werksteam zwar nicht den Sieg zu erringen, aber immerhin beendeten sie ihr erstes Rennen ohne gröbere Zwischenfälle und auch nicht auf dem letzten Platz. Was aber noch viel wichtiger war, als das Beenden des Rennens, war die Offenbarung, die Akio Toyoda mitnahm – um bessere Autos zu bauen, müssen wir Rennen fahren! So war die Motorsportdivision von Toyota geboren.

 

Dies bringt uns nun in die Gegenwart, Toyota hat unter anderem in der WRC (World Rally Championship) eine beachtliche Anzahl von Siegen einfahren können und mit dem dort gewonnen Wissen und Know-how einen Rally Boliden für die Straße entwickelt. Der GR Corolla teilt sich den Antriebsstrang mit dem bereits bekannten GR Yaris – soll heißen: Man hat den 1,6 Liter kleinen 3-Zylinder Turbomotor aus dem GR Yaris genommen, ihn nochmal optimiert und somit insgesamt unglaubliche 300PS aus der kleinen Krawallbüchse gequetscht! Um diese Leistung auch auf die Straße zu bringen wird hier der intelligente Allrad, namentlich „GR-Four“, zum Einsatz gebracht. Durch dieses, im Rallysport, entwickelte Allradsystem wird dem Fahrer die Möglichkeit geboten zwischen einer 60/40, 50/50 oder 30/70 Verteilung der Kraft zu wählen.

Auch die Außenhaut des Corolla ist nicht von der GR-Behandlung verschont geblieben. Die Kotflügel haben eine Verbreiterungskur bekommen, während die Motorhaube und die vorderen Türen aus Aluminium gefertigt werden, um das Gewicht zu reduzieren. Die Front beherbergt nun einen massiven Grill und Lüftungsschlitze, um die enorme Mehrleistung im Vergleich zum normalen Corolla auch kühlen zu können. Am Heck findet man breit ausgestellte Schultern und drei Endrohre, die etwas unkonventionell platziert und geformt sind. Toyota gibt an, dass diese ungewöhnliche Abgasführung entstanden ist, um die Performance und vor allem den Abgasgegendruck zu optimieren.

 

Als wären die bereits genannten Upgrades nicht genug, wird es 2023 noch eine „Circuit Edition“ vom GR Corolla geben. Diese erhält eine aggressivere Motorhaube mit weiteren Lüftungsschlitzen, ein Dach aus Forged Carbon, einen größeren Spoiler, Sitzbezüge aus Alcantara mit roten Akzenten und einen Schalthebel mit einem „Morizo“ Autogramm. Ein weiterer Unterschied der limitierten Auflage sind die serienmäßigen Torsen Sperrdifferentiale welche sich an der Vorder- und Hinterachse befinden. Diese dann man beim GR Corolla „Core“ aber auch optional mit dem Performance Paket hinzufügen.

Diese speziellen Autos brauchen natürlich auch eine spezielle Geburtsstätte. Um die hohen Standards eines GR-Fahrzeuges erfüllen zu können, wurde eine eigene Abteilung auf dem Produktionsgelände in Motomachi ins Leben gerufen. Bereits der MK4 Supra und Lexus LFA wurden in diesen Hallen gefertigt. In viel Handarbeit bauen einige der besten Techniker des gesamten Unternehmens diese kleinen Performance-Monster.

Einen kleinen Hacken hat die ganze Geschichte dann aber doch. Nach aktuellem Stand ist es nicht vorgesehen, dass der GR Corolla seinen Weg auf den europäischen Markt findet. So bedauerlich dies auch ist, ist es dennoch beeindruckend, was Toyota hier gezaubert hat.