Toyota Corolla Hatchback Front
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Die vier "S" Regel

Der Toyota Corolla bekommt ein Facelift

Im 66er Jahr, da fängt das Leben an – nur leicht abgeändert trifft der Udo Jürgens-Gassenhauer voll auf den Toyota Corolla zu. 1966 wurde die erste Generation vorgestellt, der Rest ist Geschichte. Mit etwa 50 Millionen verkauften Einheiten gilt der Corolla als erfolgreichstes Automobil der Welt. Fünfzig Millionen, in Euro war das der Marktwert von Marko Arnautovic während seiner Glanzzeit, exklusive gekaufter Polizisten-Leben. Shampoo! Nach dem sich der kompakte Japaner ab 2006 eine 13-Jährige Auriszeit genommen hat, steht er seit 2019 wieder mit seinem Geburtsnamen im Schauraum.

Der Toyota Corolla auch auf

Ja, der aktuelle Corolla hat schon vier Jahre auf dem Buckel. Sieht man es ihm an? Nein. Sein Design zählt immer noch zum Stilvollsten, das das Segment zu bieten hat. Es ist ein gelungener Mix zwischen europäischer Technokratie, asiatischer Detailverliebtheit und dem Versprechen des Firmenvorsitzenden, dass es keine langweiligen Toyotas mehr geben wird. Dementsprechend hat das Facelift eher Scarlett Johansson als Cher-Niveau, es wurde mehr mit dem Skalpell als mit der Axt gearbeitet. Der örtliche Toyota-Händler wird Sie auf den neuen Kühlergrill, die modernisierte Lichtsignatur, andere Nebelscheinwerfer sowie neue Alufelgen hinweisen. Mehr braucht es auch nicht.

Kein Rotstift am Corolla

Auch innen kommt uns der neue Corolla recht vertraut vor. Die Materialien sind auf hohem Niveau, die Verarbeitung auch. Aber das ist bei den qualitätsversessenen Japanern ja obligat – genauso wie Schalter. Wer will, kann ja am 10,5 Zoll großen Infotainmentdisplay auch Touchen, das befriedigende Klicken eines haptischen Knopfes kann man im neuen Corolla trotzdem noch erleben. Uns gefällt das.

Toyota Corolla Cockpit

Im neuen Corolla findet man sich recht schnell zurecht, die Bedienung ist ein Kompromiss aus Drücken und Touchen.

Weil aber auch der kompakte Toyota auf digitaler Seite aufmagaziniert hat, gibt es ein 12,3 Zoll Instrumentendisplay, kabellose Smartphoneverbindung und ganz viele Sicherheitssysteme. Die Frontkamera ist genauso neu, wie die Radarsensoren. Daraus resultieren bessere Fahrassistenten. Fußgänger, Objekte am Straßenrand und natürlich vorausfahrende Autos werden eher erkannt. Der adaptive Tempomat regelt sanfter, der Spurhalteassistent erledigt seinen Job jetzt noch akkurater.

Vier "S"

Toyota befolgt beim Corolla-Facelift die vier "S" Regel. Schöner, sicherer, schneller, sparsamer. Die ersten beiden sind sichergestellt, letztere finden wir jetzt für Sie heraus. Toyota hat beide verfügbaren Antriebe ein bisserl frisiert. In absoluten Zahlen bedeutet das 140 statt 122 PS beim Einsachter und 196 PS statt derer 184 beim Zwoliter. In beiden Fällen wird die Systemleistung angegeben, da der Corolla nur noch als Hybrid angeboten wird. Das freut den Hersteller, dessen Flottenverbrauch sinkt und den Fahrer, da der Realverbrauch dasselbe tut. Nur der Finanzminister ärgert sich, denn dank Elektrifizierung dezimiert sich die NoVA und auch die leistungsbezogene Versicherungsabgabe orientiert sich ausschließlich am Verbrenner.

Toyota Corolla Kombi und Toyota Corolla Hatchback Heck/Seite

Japanisches Zweierlei – wem der konventionelle Corolla zu klein ist, nimmt ganz einfach den Kombi.

Ja, der neue Corolla ist schneller. Die 140 PS Antriebscombo schiebt den Feschak jetzt in 9,2 statt 10,9 Sekunden auf Tempo 100, die Topmotorisierung sticht mit 7,5 Sekunden. Trotzdem verbraucht er weniger. Fünf Liter sind realistisch und das gilt für beide Versionen. Aja, das stufenlose CVT-Getriebe gehört zur Serienmitgift. Hier hat sich wohl am meisten getan. Die paar zusätzlichen PS sind zwar schön, das verbesserte Getriebe sorgt aber für die größte subjektive Verbesserung. Der lähmende Gummiband-Effekt, der in Zwangsehe mit mäßig schöner Akustik steht, ist ja sowieso ein Relikt der frühen 10er-Jahre. Das Getriebe war insgesamt schon recht gut gemacht, vor allem für bequeme Fahrer. Jetzt hat Toyota dem CVT aber einen Schuss mehr Dynamik verpasst, der dem Corolla gut zu seinem sportlich gezeichneten Gesicht steht.

Platzhirsch

Braucht man Platz, nimmt man übrigens den Kombi, den der eingangs erwähnte Toyota-Händler als Touring Sports bezeichnen wird. Der hat nicht nur einen größeren Kofferraum, sondern dank sechs Zentimeter mehr Radstand auch mehr Beinfreiheit in Reihe zwei. Und ja, der Kombi hat dasselbe Frischeprogramm hinter sich, wie der konventionelle Corolla.

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