Audi RS Q3 Sportback
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Everybodys Schönling

Kompaktes SUV-Coupé von Audi.

Der Grad zwischen „hübsch“ und „heiß“ ist ein relativ schmaler, an dem man sieht, was ein bisschen Kosmetik bewirken kann. Dabei sind allerdings nicht die Damen dieser Welt gemeint, sondern das Automobil - wenngleich beiderseits die Intensität der optischen Verschönerung ganz dem persönlichen Geschmack folgt. Beim Audi Q3 ist es nicht viel: drei Zentimeter dort, ein Zentimeter da, die Heckscheibe ein bisschen Schräger. Voilà, hier ist der Q3 Sportback.

Der Audi Q3 Sportback auf

Ganz klar, auch als Sportback ist er noch ein Q3 - aber was für einer. Während das Ausgangsmodell eben ein hübsches Auto ist, elegant und unaufdringlich, ist der Sportback ein heisser Feger mit einem Heck, das betört. Unlogisch ist allenfalls der Name: Q3 Sportback. Das Coupé des A4 heißt A5, das Coupé des A6 heißt A7 und auch in der SUV-Welt gibt es ein Coupé-Derivat zum großen Q7, den Q8. Laut geltender Nomenklatur müsste das Coupe zum Q3 dann also Q4 heißen - tut es aber nicht - ist im Endeffekt allerdings nicht schlimm.

Außen Hui, innen auch

Zollt der Innenraum der Form Tribut? Nicht wirklich. Der Kofferraum fasst, wie beim normalen Q3, 530 Liter, nur beim Maximalvolumen muss er Federn lassen - da sind es nur noch 1.400 Liter statt 1.525. Den Gästen im Fond ist die Decke natürlich näher, normalgroße Erwachsene finden trotzdem eine gute Sitzposition. Bei den Vordersitzen passt sowieso alles - Passform, Position und Seitenhalt. Letzterer ist beim Sportback durchaus gefordert, die Progressivlenkung lädt zur Kurvenhatz und erhöht dabei auch den Fahrkomfort. Um die Mittellage ist die Lenkung eher indirekt, reagiert also nicht nervös auf der Autobahn. Je weiter man das Lenkrad einschlägt, je enger der Kurvenradius wird, desto direkter reagiert die Lenkung. Das „Sport“ im Namen trägt dieser Q3 zurecht.

Audi RS Q3 Sportback

Das Interieur ist, wie gewohnt, exzellent verarbeitet und ergonomisch perfekt. Bei der Sonderausstattung gilt der Leitspruch: „Alles kann, nichts muss.“ Erweiterte Multimediafunktionen, aber auch Assistenzsysteme kosten zwar Aufpreis, funktionieren aber einwandfrei.

Der Audi Q3 Sportback ist also ein gutes Auto, dass mächtig Eindruck hinterlässt und viel Fahrspaß bereitet. Das beste daran ist aber, dass er das auch mit der Basismotorisierung tut und dabei fast sowas wie Vernunft aufblitzen lässt. Der 150 PS Basisdiesel ist ein genügsamer, dennoch kräftiger Begleiter. In 9,3 Sekunden erklimmt er die 100 km/h, Tempo 205 ist maximal drin. Der Testwagen verzichtet auf Allradantrieb, was ihm weniger Gewicht und damit eine erhöhte Agilität und einen sparsamen Umgang mit Sprit beschert.

Ob die 2.000 Euro Aufpreis zum normalen Q3 gerechtfertigt sind, muss jeder selbst entscheiden. Mit dem Sportback ist Audi jedenfalls ein überaus fesches Auto gelungen, das trotz gesteigertem Sex-Appeal nicht auf den Alltagsnutzen vergessen hat. Das nötige Kleingeld muss man halt schon haben, bei gut 41.000 Euro geht die Sportback-Reise los. Ganz markentypisch gibt es beim Preis nach oben (fast) keine Grenzen.