VW Multivan Front/Seite
Fahrbericht
Durchatmen mal anders

Mit dem Volkswagen Multivan quer durch Österreich

Ich mag Autos. Mehr noch. Sie begeistern mich. Selbst nach über 4.000 getesteten Fahrzeugen finde ich an jedem etwas Besonderes, Begehrliches, Außergewöhnliches. Am Dacia Duster oder am VW Multivan genauso wie am Bugatti Tourbillon. Ob es das Fahrerlebnis, Designelemente oder die schönen Momente sind, die mit diesen Autos einhergehen, weiß ich nicht. Wahrscheinlich eine Kombination aus beiden.

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Würde Geld keine Rolle spielen, hätte ich wahrscheinlich einen Jaguar E-Type Serie I neben einem aktuellen Porsche 911 Turbo S Coupé und einem Bentley Continental GTC in der Garage stehen. Und als daily driver einen Audi Q6 e-tron. Weil’s einfach ein großartiges Auto ist und man mit jeder Menge Spaß emissionsfrei und souverän unterwegs ist.

So viel zu den Träumen. Zurück in der Realität ist eine Golfwoche mit Freunden in Österreich angesagt. Und weil ich mein privates Auto gerade bei gutem Wind angebracht habe und das neue noch zwei Monate braucht, habe ich mir beim fuhrparkverantwortlichen Pressevertreter der Porsche Holding Stephan Hackl ein Redaktionsauto ausgeborgt. Einen langen Volkswagen Multivan Business eHybrid 4Motion. Perfekt, denke ich. Recht emotionslos, aber wenigstens passt alles rein.

Die nackten Zahlen des neuen Multivans sind sehr okay. Ein feiner, verbrauchsarmer und durchzugsstarker 177-PS-Benziner gepaart mit einem 136 PS-igen E-Motor. Kombiniert reden wir von einer Systemleistung von 245 PS. Klassischer Plug-in-Hybrid halt. Obwohl: Knapp 100 Kilometer rein elektrische Reichweite sind schon eine echte Ansage. Im Tagesbetrieb besucht man die Tankstelle des Vertrauens damit wohl eher selten bis gar nicht.

Die Reise beginnt

In "starlightblue metallic" steht er da. Fast elegant wirkt er und ist doch größer als ich dachte. Obwohl er mit sieben Einzelsitzen bestückt ist, passt das ganze Golfzeug in den Kofferraum. Meine Überlegungen, ein paar der Sitze auszubauen, lösen sich in Luft auf. Und trotzdem: Nachdem ich einfach alles mitnehme, was ich so habe, ist die Idee, einen Fünfsitzer daraus zu zaubern, präsent. Der Aufwand minimal. Denn dank ausgeklügelter Schienentechnik und leicht zu handelnden Sitzen dauert das gerade einmal zwei Minuten. Ohne Kraftaufwand. Oh ja – da hat sich ordentlich viel getan. Besser geht's nicht. Der Multivan ist super variabel und hat Platz. Reichlich.

Völlig geräuschlos und emissionsfrei geht’s elektrisch los. Schon am Weg zur Autobahn ist man im totalen Urlaubsfeeling. Man sitzt hoch, hat alles im Blick. Die Bedienung ist absolut intuitiv. Damit hat Volkswagen immer schon gepunktet. Alles genau dort, wo man es erwartet. Die Sprachsteuerung versteht mich und Kameras, Assistenzsysteme und Infotainment funktionieren genauso wie sie sollen. Im Hintergrund wachend, unterstützend, aber niemals überfordernd. Alles passiert, wie es soll. Zwar ohne Karaoke-Anlage wie asiatische Newcomer, dafür aber souverän und unaufdringlich.

Ein Cappuccino mit Hafermilch in der Mittelkonsole, meine liebe Frau fröhlich lächelnd daneben. Endlich mal plaudern und die Themen besprechen, für die im Alltag eh zu wenig Zeit ist. Die Sechsgang-Automatik schaltet exakt und unaufgeregt. Der Multivan zieht angenehm gefedert exakt seine Spur. Selbst der Seitenwind wird souverän weggelächelt. Wenig Verkehr und schon sind wir am Mondsee. Unaufgeregt, mit ordentlicher Reisegeschwindigkeit und mehr als halbvollem Tank. Kein Kreuzweh, keine Verspannung. Wenn die europäische Autoindustrie etwas kann, dann ist es richtig gute Autos zu bauen. Ich mag den VW Multivan.

Der Golfclub Mondsee ist landschaftlich ein Traum. Ich spiele unheimlich gerne, aber leider nicht besonders gut. Macht aber nichts. Nach neun von 18 Löchern freu’ ich mich nämlich sowieso schon mehr auf den Schinken-Käse-Toast als auf den finalen Score. Und ab der 16 lustigerweise schon auf die Weiterfahrt. Beim Einpacken fallen mir Details am Multivan auf, die ich bislang übersehen habe. Von vorne, seitlich, hinten – eigentlich ist er echt schön. Man muss ihn nur richtig anschauen. Jeden Quadratzentimeter wahrnehmen. Da haben sich die Designer etwas überlegt. Nichts, was gleich auf den ersten Blick blendet und danach schnell vergeht. Modern, aber nicht modisch. Wie ein guter Partner, der immer schöner wird. Wie eine Symphonie, die auch nach dem zehnten Mal Anhören Überraschungen bereitstellt und gleichermaßen spannender wie genussvoller wird.

Vom Mondsee geht’s weiter nach Tirol. Genauer gesagt nach Uderns – in die Sportresidenz. Auch da hat jemand mit viel Geschmack und Liebe zum Detail eine Oase der Gemütlichkeit geschaffen. Wie bei meinem fahrbaren Untersatz. Die Garage ist dementsprechend voll, der Multivan parkt zwischen Porsche Cayenne und Range Rover Sport. Beides tolle Autos, keine Frage. Aber in dem Moment möchte ich nicht tauschen. Ich stecke den Multivan an die Ladesäule und weiß, dass ich morgen locker rein elektrisch zum Achensee und zurück komme. Und noch vier meiner Freunde inkl. Golfbesteck ins Auto packe. Ich freue mich jetzt schon auf die gemeinsame Fahrt – und die Wurstfleckerl danach.

Fazit

Der Multivan von Volkswagen hat – zumindest bei mir – gebraucht. Er war bislang nie auf einer Einkaufs- oder "Will ich unbedingt haben"-Liste. Das ist jetzt anders. Neben seinen offensichtlichen Stärken wie Platz, Flexibilität, Souveränität und Sicherheit hat er sich in zehn Tagen zum liebgewonnenen Partner entwickelt, aus dem man die Welt ein bisserl anders wahrnimmt. Gemütlicher und fröhlicher aber trotzdem mit dem Netz der europäischen Autoindustrie im Hintergrund, die Service- und Dienstleistungen für Volkswagen im Fall des Falles an jeder Ecke bereitstellt.

Mittlerweile habe ich mir den Multivan schon mehrmals konfiguriert. In "starlightblue" mit nur fünf Sitzen aber dafür als Style-Variante mit großen Rädern. Der Preis: hoch, aber dank Vorsteuerabzug ansatzweise darstellbar. Und gegengerechnet zu den schönen Momenten, die man damit erlebt quasi ein Schnäppchen.

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