Rimac Nevera Front
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Götterdämmerung

Der Rimac Nevera läutet ein neues Zeitalter ein.

Bereits vor einigen Jahren machte der kroatische Elektro-Spezialist Rimac von sich Reden, als das Erstlingswerk einen Bugatti Veyron bei einem Beschleunigungsrennen im Regen stehen ließ. Die Optik des Rimac Concept One konnte allerdings nicht jeden restlos überzeugen. 2018 präsentierten die Kroaten auf dem Genfer Autosalon die Vision eines Nachfolgers mit dem Namen Rimac C_Two, der endlich das ablieferte, was sich Hypercar-Enthusiasten wünschen: brachiale Leistung gepaart mit unfassbar dynamischem Aussehen. Nun wurde endlich die Produktions-Version vorgestellt, der Rimac Nevera.

Bevor wir uns allerdings dem Antrieb widmen, möchten wir das Außenkleid beleuchten. Rimac bleibt hier den markentypischen Designelementen treu, hebt sie aber auf das nächste Level. An der Front erkennt man deutlich den Rimac Concept One wieder, jedoch ist diese deutlich flacher gezeichnet und mit einigen Einlässen und Finnen versehen. Dass ein Auto dieses Kalibers auch eine gewisse Dramatik ausstrahlen muss, ist auch klar. Dazu tragen unter anderem die weit ausgeschnittenen Schmetterlingstüren bei. Die Basis der Karosserie-Konstruktion bildet ein Carbon-Monocoque, das nach Angaben der Kroaten das größte Kohlefaser-Einzelteil der gesamten Automobilindustrie ist und weniger als 200 Kilogramm wiegt. Weitere Dramatik verleihen eine Reihe von fahrdynamisch relevanten Aero-Teilen, wie Diffusor und Splitter, den massiven Heckspoiler nicht zu vergessen.

Der eigentliche Wahnsinn offenbart sich allerdings unter der Karosserie. Insgesamt vier Elektromotoren katapultieren den Rimac Nevera in unglaublichen 1,85 Sekunden von 0 auf Tempo 100, Schluss ist erst bei 412 km/h. Dabei vergehen auch von 0 auf 300 km/h weniger als 12 Sekunden. Möglich mach das eine Leistung von 1.914 PS und ein maximales Drehmoment von 2.360 Newtonmetern. Der Nevera bietet dem Fahrer fünf verschiedene Modi an: Range, Comfort, Sport, Track und Drift. Zudem können zwei individuelle Settings konfiguriert werden.

Um für Sicherheit zu sorgen, bedient sich Rimac nicht eines handelsüblichen ESP oder einer klassischen Traktionskontrolle, stattdessen kommt das Allrad-Torque-Vectoring-System R-AWTV 2 zum Einsatz. Über verschiedene Sensoren sammelt der elektronische Helfer Daten zur Fahrbahnbeschaffenheit und unternimmt bis zu 100 Rechenschritte pro Sekunde. Jedes einzelne Rad soll so immer mit dem passenden Kraft-Traktions-Verhältnis bedacht sein. Auch für ausreichend Verzögerung ist gesorgt. Eine Carbon-Keramik-Bremsanlage aus dem Hause Brembo verrichtet hier ihren Dienst. Dank elektronisch einstellbarer Dämpfer und Niveauregulierung schafft der Nevera den Spagat zwischen Komfort und Dynamik. Bei der Lenkung findet das neuartige Steer-by-wire-System seine Anwendung, bei welchem keine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern besteht, sondern sensorisch erfasste Lenkbefehle über ein Steuergerät weitergegeben werden. Dank einer Akkukapazität von 120 kWh sollen im Range-Modus bis zu 550 Kilometer nach WLTP möglich sein. Mit einer maximalen Ladeleistung von 500 kW soll in nur 19 Minuten eine Ladung von null auf 80 Prozent möglich sein.

Auf den ersten Bildern präsentiert sich der Innenraum des Rimac Nevera in hochwertigem braunem Leder mit einer Vielzahl an Carbon-Elementen. Das Elektro-Hypercar wird in drei Modellvarianten – GT, Signature und Timeless – angeboten, darüber hinaus haben Kunden aber auch die Möglichkeit, das Auto komplett nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Auf jeden Fall nehmen Fahrer und Beifahrer auf mit Alcantara-bespannten Karbon-Sitzen Platz. Mittig im Armaturenbrett findet sich ein großer Touchscreen, welcher unter anderem die Steuerung für Infotainment und Navigation beherbergt, aber auch der Beifahrer findet ein integriertes Display vor sich wieder, auf welchem die wichtigsten Fahrdaten zu sehen sind. Und natürlich befindet sich auch hinter dem Volant ein Display, welches die traditionellen Rundinstrumente ersetzt. Den Preis für den Nevera setzt Rimac bei rund zwei Millionen Euro an, insgesamt werden nur 150 Exemplare dieses Elektro-Hypercars gebaut.

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