Honda verpasst dem Civic eine Verjüngungskur
Beständigkeit gilt als Tugend. Doch sie kann auch als Schwäche erscheinen, wenn man sie mit Vorhersehbarkeit gleichsetzt. In Wahrheit bedeutet sie jedoch das Bewahren von Traditionen und Werten. Besonders in der japanischen Kultur spielt dieser Gedanke eine zentrale Rolle: Eine Teezeremonie etwa folgt seit Jahrhunderten denselben Ritualen und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Dieses Verständnis von Beständigkeit prägt auch den Honda Civic – seit mehr als 50 Jahren.
Seit seiner Premiere im Jahr 1972 ist der Honda Civic eine feste Größe in der Kompaktklasse. Verlässlichkeit, Effizienz und Vielseitigkeit sind seine großen Stärken. Nicht ohne Grund wurde er seit seiner Markteinführung knapp 30 Millionen Mal verkauft – und das in insgesamt 170 Ländern. Gut 50 Jahre später befinden wir uns in der mittlerweile elften Generation des Erfolgsmodells, die Honda jetzt noch einmal umfassend aufwertet.
Die abfallende Dachlinie unterstreicht die sportlichen Ambitionen des Honda Civic. Für Vortrieb sorgt ein ausgeklügeltes Hybrid-System mit 184 PS.
Ein Honda ist weit mehr als nur ein zuverlässiges Alltagsauto. Die Japaner verleihen jedem Modell stets auch eine spürbare Portion Sportlichkeit. Optisch erkennt man das beim aktualisierten Civic an der dynamischer wirkenden Frontpartie. Der Kühlergrill rund um das Markenlogo und der Lufteinlass in der Stoßstange sind deutlich massiver geworden und präsentieren sich jetzt glänzend schwarz lackiert. Auf Nebelscheinwerfer verzichtet Honda komplett, dafür setzt man auf kleine Spoiler-Elemente an den Seiten mit einem kleinen Lufteinlass darüber. Warum kann auf die Nebelscheinwerfer verzichtet werden? Die modernen LED-Scheinwerfer übernehmen diese Funktion komplett.
Mit dieser Auffrischung bekommt der Honda Civic auch neues Schuhwerk spendiert. Die 18-Zöller erstrahlen entweder in Grau mit Diamantschliff oder in dezentem Schwarz.
Die markantesten Veränderungen zeigen sich zwar an der Front, aber Honda bietet zusätzlich neue Felgenoptionen in 18 Zoll an. „Advance“ glänzt in Grau mit Diamantschliff, „Sport“ in tiefem Schwarz. Dazu gibt es eine neue Lackfarbe mit dem Namen „Seabed Blue Pearl“.
Fahrdynamik mit Köpfchen
Unverändert bleibt der Hybridantrieb, der bei Honda e:HEV genannt wird. Das System ist ausgeklügelt: Die primäre Antriebsmaschine ist ein Elektromotor mit 184 PS. Unterstützt wird er von einem 143 PS starken Benziner mit zwei Litern Hubraum. Der dient allerdings die meiste Zeit nur als Generator und arbeitet im seriellen Hybridmodus. Befindet man sich allerdings in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich, werden die beiden Vorderräder über eine .berbrückungskupplung direkt vom Verbrenner angetrieben.
Ein Drehmoment von 315 Newtonmeter und die verzögerungsfreie Gasannahme des Elektromotors sorgen für ein sehr dynamisches Fahrgefühl. Die Kombination aus präziser Lenkung und straffem Fahrwerk garantiert ein agiles Kurvenverhalten. Gleichzeitig punktet der Civic mit viel Komfort und macht ihn im Alltag zu einem besonders angenehmen Begleiter.
Die inneren Werte
Dieses Gefühl vermittelt auch der Innenraum. Hier setzt Honda auf eine Kombination aus klassischen Knöpfen und digitaler Welt. Die Bedienung der Lüftung erfolgt über verschiedene Drehregler und Schalter, während viele weitere Einstellungen über den 10,2 Zoll große Touchscreen getroffen werden. Das Infotainmentsystem wurde optimiert und kann jetzt mit verbesserten Grafiken aufwarten. Die Smartphone-Einbindung via Apple CarPlay und Android Auto war bisher schon obligatorisch.
Der schön gestaltete Innenraum verbindet klassische Knöpfe und Drehregler mit digitaler Bedienung. Das 10,2 Zoll große Infotainmentsystem wurde mit neuen Grafiken optimiert.
Neu im Optionsangebot ist ein beheizbares Lenkrad und die Möglichkeit für kabelloses Laden in der Mittelkonsole. Auch optisch hat sich etwas getan. Der Dachhimmel ist ab sofort in jeder Ausstattungsvariante in Schwarz gehalten, was den hochwertigen, sportlichen Eindruck weiter unterstreicht.
Die praktischen Qualitäten des Civic zeigen sich beim Kofferraum. Über 400 Liter passen hinter die Heckklappe. Die abfallende Dachlinie schmälert den Komfort nicht: Auch große Passagiere fühlen sich in der zweiten Sitzreihe wohl.
Mit dem Civic beweist Honda, dass Beständigkeit nicht langweilig ist. Der Kompaktwagen hat sich über die Jahrzehnte hinweg in erster Linie optisch immer wieder stark verändert, ist aber seinen Kernwerten treu geblieben. Er ist ein zuverlässiger, vielseitiger Begleiter im Alltag, der ab und zu gerne einmal die Sau rauslässt.